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Asturische Vorromanik

Als ‚Asturische Vorromanik’ werden die Kirchen, Gebäude und allgemeine künstlerische Darstellungsformen bezeichnet, die mit dem Königreich Asturien (718-910) verbunden sind.

Es handelt sich um einen originellen und singulären architektonischen Stil, der von Melchor Gaspar de Jovellanos (1744-1811), einem Anhänger der Aufklärung, als „Asturische Kunst“ bezeichnet wurde. Hierdurch erkannte Jovellanos die Außergewöhnlichkeit dieses Phänomens und die Verbindung mit dem Königreich Asturien an.

Die Vorromanik ist als Kunstform für das Königreich Asturien charakteristisch. Die Herrscher dieses Königreichs traten als Förderer und Schöpfer einer in der westeuropäischen Kunstgeschichte ihresgleichen suchenden Ausdrucksform auf.

WEITERE INFOS

Es handelt sich auch um eine christliche Ausdrucksform der Kunst, denn Asturien war das erste christliche Königreich, das in Spanien (und überhaupt in Westeuropa) nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Muslime im Jahr 711 entstand – ein Königreich, das sich während der vollen Prachtentfaltung des Karolingerreiches und Al Andalus entwickelte.

 

Eine weitere Besonderheit der asturischen Vorromanik: sie wurde in den Dokumenten der damaligen Zeit nicht nur erwähnt, sondern auch beschrieben, und zwar in den so genannten Asturische Chroniken – in der ‚Crónica Albeldense’ sowie in der Chronik von Alfons III. in den beiden Versionen ‚Rotense’ und ‚Sebastianense’.

 

Die asturische Vorromanik beinhaltet eine Sammlung von Werken aus Architektur, Bildhauerei, Malerei und Goldschmiedekunst, die in Stein, Gold und Metall die Geschichte einer Epoche und eines Königreichs darstellen. Eine Sammlung, die bis heute außergewöhnlich gut erhalten ist und eines der herausragendsten Beispiele für die Kunst des westeuropäischen Mittelalters darstellt. Diese Kunst ist auch deswegen so gut erhalten, weil alle Gebäude ab ihrer Entstehung bis heute in Gebrauch geblieben sind.

Fast alle diese Gebäude sind vorromanische Kirchen oder Kirchen mit vorromanischem Ursprung. Darunter gibt es viele Pfarrkirchen, in denen auch heute noch die Messe gefeiert wird und zu deren Erhalt die Pfarrer und die Gläubigen, die sie im Laufe der Jahrhunderte genutzt und gepflegt haben, einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Durch diese ununterbrochene Nutzung als Gotteshäuser konnten diese singulären Gebäude bis heute erhalten werden.

 

Aus all diesen Gründen setzt sich die Diözese Oviedo für die Erhaltung, Förderung und nachhaltige Verwaltung dieses herausragenden kulturellen und spirituellen Erbes ein, denn es steht beispielhaft für den Reichtum und die Identität des Fürstentums Asturien.

PROJEKTVERANTWORTLICHES TEAM

 

Erzbistum Oviedo

Koordination:         

 

                     Otilia Requejo Pagés. Amt für Kulturerbe.

Dokumentation: 

                     Cristina Heredia Alonso. Kunsthistorikerin.

Quelle:              

                     César García de Castro. Archäologisches Museum von Asturien.

                     Lorenzo Arias Páramo. Universität Oviedo.

Illustrationen:       

                      Marco G. Recuero.

                      Esperanza Martí Hernández.