San Salvador de Priesca
Welterbe
Allgemeine Angaben
Die Kirche befindet sich in Priesca, einem Dorf in der Nähe der Gemeinde Villaviciosa, und gilt als eines der wenigen Beispiele für vorromanische Kirchen, deren Bau nicht von den Herrschern des Königreichs Asturien veranlasst wurde. Die Kirche wurde am 23. September 921 dem Erlöser der Welt geweiht und ihre Gründung wird – wie mehrere Inschriften belegen, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts in der Kirche erhalten geblieben sind – einem Priester namens Juan zugeschrieben.
In diesem Zeitraum hatten die asturischen Könige nach dem Tod Alfons III. des Großen im Jahr 910 den Hof des Königreichs bereits nach León verlegt.
Die Kirche von Priesca wird im Testamentum von König Ordoño II. an die Kathedrale von El Salvador de Oviedo erwähnt, wie aus einer Urkunde des Liber Testamentorum aus dem Jahr 921 hervorgeht, und im 14. Jahrhundert fand sie Eingang in das Pfarreiverzeichnis des Bischofs Gutierre von Toledo.
Die Kirche wurde zum religiösen Zentrum eines Gebietes, durch das zur Zeit der asturischen Monarchie die ersten Pilgerströme auf der Küstenroute des Jakobswegs nach Santiago zogen.
WEITERE INFOS
Die Anordnung der Kirche entspricht dem asturischen Basilikamodell und ist ein Beispiel für das Fortbestehen der ersten vorromanischen Sakralbauten im ländlichen Raum. Ihre architektonische Struktur weist Ähnlichkeiten mit San Julián de los Prados auf – drei Schiffe, die durch auf quadratischen Säulen ruhende Bögen unterteilt sind, die Tribune über der westlichen Vorhalle und das Satteldach aus Holz.
Die dreiteilige Apsis hat gewölbte Chapellen mit Trennwänden und einer aus Steinplatten bestehenden Chorwand zur Trennung des dem Klerus vorbehaltenen Altarraums von der Gemeinde. Die Kirche verfügte über zwei Anbauten oder Sakristeien an der Süd- und Nordseite, die nicht erhalten sind.
Über der zentralen Apsis befindet sich eine kleine Kammer, die nur von außen durch ein Fenster mit zwei hufeiseförmigen Bögen erreicht werden kann. Diese Kammer ist typisch für die vorromanische Architektur in Asturien, sie erfüllte eine strukturelle und ästhetische Funktion und diente vielleicht der Aufbewahrung von Reliquien.
Die plastische Gestaltung folgt dem Vorbild von San Salvador de Valdediós und zeigt sich an den Reliefs der Kapitelle, die mit Akanthusblättern, Kreuzen in Kombination mit gemeißelten Quadraten und den charakteristischen Taubögen verziert sind. Bemerkenswert ist auch die Verzierung der beiden rhomben- bzw. rautenförmigen Tafeln der Chorschranke, die sich unter dem Triumphbogen befanden und heute im Archäologischen Museum von Asturien zu sehen sind, wohin sie möglicherweise 1942 vom Restaurator der Kirche, dem Architekten Luis Menéndez-Pidal y Álvarez, nach dem im spanischen Bürgerkrieg verursachten Brand gebracht wurden.
Im Hauptschiff und im Altarraum sind Wandfresken zu bewundern. Bemerkenswert ist die Wiederholung von Motiven, die bereits in San Julián de los Prados verwendet wurden: Paläste, Vasen mit Blumenmotiven, geometrische Motive aus Quadraten und Sechsecken, Kreuze mit dem Alpha und Omega sowie eine grob gezeichnete menschliche Figur, die eine thronende Gestalt mit erhobenen Armen darstellt und an die Zeichnungen aus den Beatus erinnert.
Im 17. und 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche eine Reihe von Veränderungen, etwa den Anbau eines Portikus an der Südseite, den Abriss des nördlichen Anbaus und die Umwandlung des südlichen Anbaus in eine Sakristei. Im 19. Jahrhundert wurde an der Südseite ein geschlossener Kapitelsaal angebaut, der als Schulraum der Pfarrei genutzt wurde.
1913 wurde die Kirche zum ‚Monumento Nacional‘ (Nationaldenkmal) erklärt und in der Folge restauriert, wobei die Weihesteine und ein Teil der ursprünglichen Wandmalereien bedauerlicherweise verloren gingen. Beim Brand der Kirche während des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) wurde das ursprüngliche Holzdach zerstört und die ursprünglichen Wandmalereien und die Chorschranken beschädigt.
Bei der anschließenden Restaurierung der Kirche durch den Architekten Luis Menéndez-Pidal y Álvarez im Jahr 1942 wurde das Dach erneuert; neu entdeckte Wandmalereien wurden ebenfalls restauriert. In den Jahren 1984-1985 und 1998 führten die Architekten Manuel García García und J. Manuel Caicoya Rodríguez umfängliche Restaurierungsarbeiten sowohl am Gebäude als auch an den Wandmalereien durch.
Aufgrund ihrer Lage gehört San Salvador de Priesca zum Kulturerbe des Jakobswegs, der an der Küste entlang durch Asturien führt und der 2015 zum Welterbe erklärt wurde.
San Salvador de Priesca wird auch heute noch als Pfarrkirche genutzt.
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Tablero de Cancel
Tablero de cancel procedente de San Salvador de Priesca (Villaviciosa)
Bajo el arco triunfal de la capilla central 921.
Placa de piedra caliza (80 x 64 x 4 cm), cuya composición desarrolla una retícula de rombos calados en sucesión infinita. Se encontraba situada junto a otra pieza paralela no conservada, ante la capilla central del templo parroquial de Priesca, adosadas ambas a las basas de las columnas del arco triunfal, que conservan las gruesas cajas para las barroteras que los sujetaban. Se conserva documentación fotográfica de su emplazamiento anterior al año 1936, con las barroteras, que se conservan en la dependencia meridional del edificio, desde que se desmontó el cancel en la restauración de 1942. El motivo de la reja o parrilla calada es muy frecuente en los diseños de los canceles del santuario paleocristiano y altomedieval, y también en las celosías de las ventanas. Su significado es obvio, aludiendo al cierre del espacio presbiteral a los laicos.
Ingresó en el Museo posiblemente por intermediación del arquitecto restaurador del templo, Luis Menéndez-Pidal y Álvarez, con ocasión de su restauración llevada a cabo en 1942, motivada por el incendio provocado en agosto de 1936.
César García de Castro. Museo Arqueológico de Asturias
Alte Fotos
SAN SALVADOR DE PRIESCA, 1894. Octavio Bellmunt y Traver ( Museum des asturischen Volkes)
SAN SALVADOR DE PRIESCA, frühes 20. Jahrhundert. (Archiv Lorenzo Arias Páramo)
SAN SALVADOR DE PRIESCA, frühes 20. Jahrhundert. (Archiv Lorenzo Arias Páramo)